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Travel: Bikepacking entlang der Maas in Belgien

Teil drei meiner Bikepacking-Tour im Sommer 2021 führte mich nach Belgien an die Maas: Von Liège ging es über Namur nach Dinant, immer an der Maas entlang. Denn das ist das Schöne an Flussradwegen: Sie haben kaum Steigung, man sieht trotzdem richtig viel und es gibt immer wieder kleine Städte, in denen man übernachten kann. Perfekt! "La meuse au velo", wie der Maas-Radweg heißt ist durch ie vielen kleinen Städte sehr abwechslungsreich. Tipp: Ein bisschen Zeit für Städte-Spaziergänge einzuplanen lohnt sich!

Dinant an der Maas mit Zitadelle
Das Highlight der Bikepacking-Tour: Die kleine Stadt Dinant an der Maas mit Zitadelle

Hinkommen

Gestartet bin ich in Liège. Hierhin kann man entweder mit der Bahn ganz bequem von Aachen aus. Oder über eine alte Bahnstrecken ebenfalls von Aachen aus (RAVeL Linie 38). Die RAVeL_Strecke zu nehmen ist ein echter Tipp - landschaftlich echt schön, kaum Steigung und eine lockere Tagesetappe zum Reinkommen!

 

Das Ende meiner Tour war Dinant - auch hier fährt eine Bahn und bringt euch über Namur nach Aachen. Und von Aachen aus kann man mit dem Fern- und Nahverkehr über Köln oder Düsseldorf ganz NRW gut erreichen.

Bikepacking an der Maas:Das Ufer in Liège
Bikepacking an der Maas: Das Ufer in Liège
Industrie-Kultur in Liège
Alte Industrie-Kultur wartet am Stadtrand von Liège

Unterkommen

Geschlafen habe ich in der Jugendherberge in Liège, die in einem alten Kloster untergebracht ist und sehr modern ist. Aber keine Sorge: Es waren zwar eineige Jugendgruppen im haus, dennoch war es nachts leise und man kann sich gut erholen. Auch die Zeiten von Dusche und Klo sind auf dem Gang, sind zum Glück vorbei! Ich hatte ein eigenes kleines Zimmer mit einem zwar winzigen Bad, aber immerhin! Ein eigenes Bad. Bei den Jugendherberegen unbeding an handtuch und eigene Seife und Co. denken! Die Umgebung ider Jugendherberge st sehr lebhaft und es lohnt sich, durch die Straßen zu schlendern. 

 

Das Gleiche gilt für Namur: Wer früh genug dran ist, kann auch hier in der Jugendherberge unterkommen. Auch Namur ist eine sehr lebhafte Stadt, das Erkunden lohnt sich! Ein Tipp: Die Festung kann kostenfrei besichtigt werden. Von hier aus hat man einen fabelhaften Ausblick über die Stadt! Auch die Uferprommenade in Namur ist ein Besuch wert - in der Stadt fließen Sambre und Maas zusammen. Natürlich lohnt sich auch der Blick in die kleinen Gassen.

 

Ich habe allerdings weit außerhalb in Gembloux geschlafen, was ich nicht empfehlen kann. Der Aufstieg von Namur nach Gembloux ist recht ordentlich, da er sich über Kilometer zieht. Ebenso ist die Ausfallstraße gesäumt mit Bordellen - was im Grunde ja nichts schlimmes ist. Aber langsam-fahrende Autos auf einer Landstraße irritieren mich dann doch.

Eine Skulptur hält Ausschau über die Stadt
Hoch oben auf der Zitadelle in Namur steht diese risige Skulpur und schaut auf die Stadt.
Das Ufer in Namur
Das Ufer in Namur läd zum Spazieren-Gehen ein, die kleinen Gassen drum herum auch!

Streckenverlauf

Die Maas fließt recht gemächlich daher, sodass der Maas-Radweg auch kaum Steigung hat. Super für Anfänger*innen also! 

 

Gestartet bin ich in Liège, der Wiege der Kohle und Stahlindustrie auf dem europäischen Kontinent. Und das merkt man: Am Stadtrand gibt es viele Arbeiter-Siedlungen und entlang der Maas riesige Stahlwerke. Diese raue Industrie muss man mögen. Teilweise sind die Werke noch in Betrieb, teilweise liegen sie brach. Damit ist der Teil auch nicht besonders schön und auf Dauer etwas eintönig. Ich würde es beim nächsten mal überspringen!

 

Der Weg stromaufwärts in Richtung Namur ist zu Beginn sehr unspektakulär - bis auf das (negative) Highlight: Das Atomkraftwerk Tihange. Hier wurde mir ganz schön mulmig. Etwas nach Tihange passiert man die erste große Stadt: Huy. Hier kann man Mittagspause machen und sich etwas erholen, bevor es weiter geht. Tipp: Nach Huy wird es so langsam schöner. Wer zeitlich kanpp ist, sollte mit der Bahn bis nach Huy fahren und von dort aus starten.

Atomkraftwerk Tihange
Ganz schön mulmig machte mich der lick auf das Atomkraftwerk Tihange.
Die Zitadelle von Huy
Die Zitadelle von Huy, im Hintergrund die Kühltürme von Tihange

Der Weg nach Namur ist ungefähr eine Tagesetappe. Namur selbst ist sehr sehenswert - hier empfehle ich, ein wenig Zeit einzuplanen. Das Highlight ist die Zitadelle, die kostenfrei besichtigt werden kann. Von hier aus hat man einen perfekten Blick über die Stadt.  

 

Weiter ging's für mich über einen Umweg über Gembloux (wo ich ein günstiges Hotel fand) nach Dinant. Von Namur nach Dinant sind's nur 30km, recht entspannt also. :) 

 

Dinant ist selbst recht klein, aber es gibt viel zu sehen: Die Zitadelle, die heute ein Museum ist und die Klosterbrauerei Leffe. Auch lohnt sich sicher, etwas weiter stromaufwärts zu fahren und die Felsformationen zu bestaunen. Hab ich alles drei ausgelassen - es regnete in Strömen und ich war durchnässt und genervt. Also ging's für mich mit der Bahn wieder zurück!

Ein Bahnhof an der Maas, im Hintergrund Felsen.
Das Bahnnetz ist in Belgien ganz gut ausgebaut, sodass man theorietisch die ganze Strecke auch mit der Bahn fahren kann.
Bikepacking an der Maas
Bikepacking an der Maas
Blick von der Zitadelle in Namur
Der Blick von der Zitadelle auf Namur - der Aufstieg ist kostenfrei und lohnt sich!

Essen & Verpflegung

Der Maas-Radweg durchquert viele kleine und größere Städte - hier muss also niemand verhungern. Belgen selbst ist bekannt für die Belgischen Pommes - Achtung! Diese werden meist in Rindertalg frittiert. Eine weitere Spezialität des Landes ist Bier - die Auswahl in Restaurants ist meistens mehrere Seiten lang. Mit dem Deutschen Reinheitsgebot haben die Biere meist nichts gemein, lecker sind sie aber trotzdem. Es empfiehlt sich, auf den Alkoholgehalt zu achten. :)

 

Eine Spezialität in Liège sind die Boulets à la liègoise in Sauce lapin. Frikadellen, in einer braunen Soße, die mit Bier und Zuckerrübensirup, sowie Rosinen verfeinert wird. Ich habe in Gembloux (Restaurant Les trois Cles) eine Vegetarische Variante gegessen und war begeistert. Richtig lecker!

 

Belgien ist recht teuer - ein Tipp für eine gute und fahrradfreundliche Unterkunft sind die Jugendherbergen: Ich habe dort während meiner Bikepacking-Tour in Liège übernachtet - eine moderne Jugendherberge in einem alten Kloster.

Die Altstadt von Dinant
Das Ende meiner Bike-Packing-Tour: Die Altstadt Dinant, auf dem Berg ist die Zitadelle

Fazit

La Meuse au vélo ist besonders zwischen Namur und Dinant eine Empfehlung für die nächste Bike-Packing-Tour! Beide Städte sind wirklich traumhaft und um Dinant gibt es einige interessante Felsformationen. 

 

 

Mit dem Rad durch Belgien:

Teil 1: Vennquerbahnweg

Teil 2: Vennbahnweg

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